
Start-ups drängen immer mehr auf den Logistik-Markt – und sie machen den etablierten Unternehmen starke Konkurrenz. Diese Aussage stammt von Erik Wirsing, dem Head of Innovation bei DB Schenker.
Auf der „Logistic meets Start-up meet Standard“ äußerte sich Wirsing zur aktuellen Situation in der Logistik-Branche, in der die klassischen Speditionen und Transport-Dienstleister immer mehr Gefahr laufen, von den Start-ups überrollt zu werden. Auch eine Erklärung hatte er dafür: Geschwindigkeit ist in der heutigen zeit alles entscheidend. Und Start-ups haben hier laut dem DB Schenker-Innovations-Chef oft einen Vorteil gegenüber den etablierten Unternehmen:
Nachwuchsunternehmen kommen vor allem anfangs ohne großes „Gepäck“ aus. Sie nutzen häufig Plattform-Konzepte, für die keine Hardware, wenig Equipment und eine geringe Mitarbeiterzahl benötigt werden. Außerdem profitieren sie mit ihren Geschäftsmodellen von der zunehmenden Digitalisierung.
Als Beispiel nannte Wirsing den Transportmarkt, der sich in den letzten Jahren dank Digitalisierung grundlegend verändert hat. Während man früher einfach zum Spediteur um die Ecke ging, weil der eben da und greifbar war, ist die Welt heute enger zusammengerückt und der Logistik-Dienstleister muss nicht mehr der von neben an sein. Unternehmen haben heute viel größere Auswahlmöglichkeiten, können sich aufgrund des Preisniveaus, der Serviceleistung oder auch der Schnelligkeit den Transporteur aussuchen, der am besten zu den eigenen Ansprüchen oder eben zum eigenen Geldbeutel passt.
Digitalisierung: Etablierte Logistik Unternehmen müssen am Ball bleiben
Für etablierte Logistik-Unternehmen bedeutet dies, dass sie in Sachen Digitalisierung, Vernetzung und Kundenbindung immer am Ball bleiben müssen. Sonst verlieren sie das Rennen gegen die Konkurrenz. Das ist zwar auch in anderen Branchen so, allerdings drängen grade in der Logistik besonders viele Start-ups mit innovativen Ideen und viel Ehrgeiz auf den Markt. Große Kapitalgeber investieren besonders gerne in den Logistik-Markt, weil es ein globaler Markt ist – und einer, der Zukunft hat.
So wurden seit 2007 elf Milliarden Euro weltweit in Start-ups aus dem Logistikbereich investiert. Rund 5.000 solcher Start-ups gibt es derzeit auf dem Markt, Tendenz steigend. Das liegt unter anderen auch daran, dass sich nicht nur gelernte Logistiker in diesem Bereich tummeln, sondern immer mehr auch Quereinsteiger.
Für Erik Wirsing ist ganz klar, was die etablierten Logistik-Unternehmen tun müssen: Neben der permanenten Weiterentwicklung des Geschäftsmodells sind Kooperationen für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Nicht nur mit den ebenfalls etablierten Wettbewerbern, sondern auch mit den jungen Start-ups, die für frischen Wind sorgen können.
Quelle: Logistik Heute