
Wir sind es inzwischen gewöhnt, dass Dinge einfach verfügbar sind. Heute bestellt, morgen geliefert. Doch momentan sieht es ganz anders aus und sowohl Verbraucher als auch Industrie und Handel sind mit Lieferengpässen konfrontiert, wie wir sie noch nie erlebt haben – zumindest nicht in den letzten 30 Jahren.
Bei VW, Audi, BMW und Daimler stehen die Bänder still, bei Discountern wie Lidl oder Aldi sind Produkte aus aktuellen Aktionen nicht erhältlich, Baustellen werden teurer, als geplant oder müssen sogar ruhen, weil Baumaterialien fehlen und wem momentan die Grafikkarte abschmiert, der wird sehr tief in die Tasche greifen müssen, um wenigstens ein älteres Modell zu bekommen. Derzeit ist wohl fast jede Branche mehr oder weniger von den Lieferengpässen betroffen.
Die Gründe für die Engpässe sind vielfältig. Baumärkte und Handelsketten bekommen derzeit vor allem die Nachwirkungen der Blockade des Suez-Kanals zu spüren, hier fehlen Aktionswaren und saisonale Produkte wie Gartenmöbel, Klimageräte oder Terrassendielen. Durch den Stau, den die Havarie der „Ever Given“ verursacht hat, fehlen auch Leercontainer, die ohnehin schon knapp waren. Die Logistik hängt zwischen den Stühlen von Lieferengpässen und fehlenden Containern.
Herausforderung für alle Branchen, auch die Logistik
Auch die Baumärkte kämpfen derzeit mit Problemen mit Lieferanten, wie der Handelsverband Bauen, Heimwerken und Garten (BHB) berichtet. Nicht nur kündigten Lieferanten ihre Verträge, sondern kündigten auch Lieferengpässe oder Preiserhöhungen an, erklärte BHB-Hauptgeschäftsführer Peter Wüst. Und Bauhaus, die Baumarktkette, berichtet:
Im Zuge der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus und seiner Auswirkung auf Produktionsstätten und die globale Lieferkette kann es insbesondere bei Rohstoffen wie Holz, Metall und Elektrokomponenten zu Lieferverzögerungen kommen.
Die Lieferprobleme bei Elektronikkomponenten bekommt derzeit auch die Automobilindustrie zu spüren, denn es fehlt an Mikrochips. Die Gründe hierfür sind vielfältig, unter anderem liegt es an der gestiegenen Nachfrage nach elektronischen Geräten aufgrund der Pandemie. Die Lieferengpässe sorgen auch in der Logistik für neue Herausforderungen, die es in den kommenden Wochen und Monaten zu meistern gilt.
Quellen: Verkehrsrundschau, Fuldaer Zeitung, Wirtschaftswoche