
Kaum lasen die Nachwirkungen der Suez-Blockade nach, droht auch schon weiteres Unheil im Container-Verkehr: Ein Container-Stau in China hält den globalen Schiffsverkehr in Atem. Im Perlflussdelta im Süden Chinas stauen sich die Container-Schiffe aufgrund von Terminalschließungen in verschiedenen südchinesischen Häfen wie beispielsweise Yantian und Shenzen. Ausgelöst wurden die Schließungen durch einen Corona-Ausbruch unter Hafenarbeitern.
Geschlossene Terminals führen dazu, dass einzelne Häfen weniger als die Hälfte ihrer sonst üblichen Mengen an Containern be- und entladen haben und die dort einlaufenden Schiffe nun warten müssen, bis Kapazitäten zum Container Be- und Entladen frei sind. Das berichtet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW).
Auswirkungen noch lange spürbar
Zwar soll sich die Überlastung der betroffenen Häfen in den kommenden Wochen auflösen, doch das muss nicht zwingend ein Ende der Staus bedeuten. Bis alle Schiffe, die derzeit warten müssen, abgefertigt sind, wird es noch eine Weile dauern. Und möglicherweise hat das dann auch noch Auswirkungen auf die großen Häfen in Shanghai und Ningbo, die bislang noch nicht betroffen sind.
Der Stau in China führt auch zu Materialengpässen in Europa, die gerade für Industrie- und Handwerk dazu führen, dass Aufträge nicht oder nur mit Verzögerung abgearbeitet werden können, weil die benötigten Materialien nicht vorhanden sind. Rund fünf Prozent der weltweiten Kapazitäten an Containerschiffen ist durch den Corona-Ausbruch und den daraus resultierenden Stau gebunden, was natürlich Auswirkungen auf die zu transportierenden Waren hat und sicherlich noch eine Weile nachwirken wird. Das ist mehr als in der ersten Corona-Welle.
Quelle: n-tv.de