
Mit dem Austritt aus der EU wachsen auch die bürokratischen Hürden für den Transport von Waren nach Großbritannien. Das macht das Land unattraktiv für viele Spediteure, denn Transporte ins UK bringen zusätzlichen Aufwand mit sich. Großbritannien ist nicht nur aus der EU, sondern auch aus der EU-Zollunion und dem Binnenmarkt ausgetreten, weswegen nun Zölle auf Waren fällig werden und der bürokratische Aufwand sowohl bei der Warenanmeldung als auch bei den Visa für die Fahrer stark gestiegen ist.
Deshalb verzichten viele Spediteure auf das Geschäft mit Großbritannien, wie Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverabdns Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) der Deutschen Presse Agentur mitteilte. Laut Engelhardt würden nur noch Unternehmen mit jahrelanger Expertise nach Großbritannien fahren. Unternehmen, die nur gelegentliche Transporte ins Vereinigte Königreich durchführen, vermeiden den zusätzlichen Aufwand und die zusätzlichen Risiken, die Transporte ins UK nun bilden und die das Land als Gelegenheitsziel unattraktiv machen.
Logistik ins UK erschwert
Momentan fehlt sowohl in Deutschland und anderen EU-Staaten als auch in Großbritannien qualifiziertes Personal für die Zollabwicklung. Obwohl sich die Zollprozesse inzwischen eingespielt hätten, gibt es Schwierigkeiten durch den drastischen Anstieg unerledigter Ausfuhrverfahren. Das hat zur Folge, dass den Exporteuren der zoll- und umsatzsteuerliche Nachweis über die Ausfuhr fehlt.
Auch in Großbritannien selbst gibt es Probleme. Denn es herrscht massiver Fahrermangel, rund 100.000 LKW-Fahrer fehlen. Das liegt unter anderem daran, dass den Arbeitskräften aus Osteuropa das Visum inzwischen zu teuer ist. Fahrermangel ist in ganz Europa ein Problem, so Dirk Engelhardt. Auch in Deutschland fehlen 45.000 bis 60.000 Fahrer. Sollte sich daran nicht in absehbarer Zeit etwas ändern, droht ein Versorgungskollaps.
Quelle: Verkehrsrundschau