
Der globale Handel legt im Februar 2023 eine Seitwärtsbewegung hin. Das geht aus dem Kiel Trade Indicator hervor. Zwar scheint die Schwächephase von Ende 2022 überwunden, dennoch legt der Welthandel nach einem starken Start im Januar mit nur 0,3 Prozent im Februar zu. Nach dem starken Januar ist dies jedoch durchaus positiv zu bewerten.
Während die Werte für Importe und Exporte in der EU nur leicht im negativen Bereich sind - -0,6 beim Export und -0,8 beim Import – sehen die Werte für Deutschland etwas anders aus. Hier liegt zwar der Export mit -0,7 Prozent nur moderat im negativen Bereich, der Wert für Import ist mit -2,1 Prozent jedoch deutlich niedriger. Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator erklärt das damit, dass die negativen Werte als Gegenbewegung zum starken Jahresauftakt zu sehen sind und ist für das Frühjahr 2023 guter Dinge.
Für die USA und China sehen die Werte besser aus als für Europa. Die USA verzeichnen bei den Exporten Zuwächse um 2,6 Prozent sowie 1,5 Prozent bei den Importen. China kommt sogar auf 2,9 Prozent bei den Importen, liegt dafür mit 0,1 Prozent bei den Importen nur knapp über dem Wert des Vormonats.
Nicht erholt hat sich hingegen die Containerschifffahrt. Spediteure setzen nach einer mehrjährigen Phase mit sehr hohen Frachtraten weniger auf den Transport per Schiff. Im Februar wurden rund 13,5 Millionen Standardcontainer be- und entladen und transportiert. Das sind ca. 6 Prozent weniger als der Höchstwert von 14 Millionen TEU im März 2022.
Vergleicht man die Werte mit den Werten vor dem Start der Corona-Pandemie, so liegt der Welthandel preisbereinigt rund 13 Prozent über dem Niveau von Anfang 2020. Der Kiel Trade Indicator ist ein wichtiger Indikator für die globale Handelsentwicklung. Er wurde von der IfW Kiel Econmics entwickelt und gibt Auskunft über die Dynamik des globalen Handels.
Moderates Wachstum des globalen Handels im Februar 2023
Insgesamt zeigt der Kiel Trade Indicator im Februar 2023 eine moderate Wachstumsrate, die jedoch unter dem Wert des Vormonats liegt. Die Lage im globalen Handel ist stabil, aber es gibt Risiken, die die Handelsentwicklung beeinträchtigen könnten. Die weitere Entwicklung wird stark von der Entwicklung der globalen Wirtschaft abhängen, insbesondere von der Entwicklung der Inflation und der Energiepreise.
Quelle: Verkehrsrundschau