
Nicht nur der Hamburger Hafen war betroffen vom Streik der Gewerkschaft ver.di, sondern die Arbeitsaussetzung hat auch Auswirkungen auf die Luftfracht. Somit ist die gesamte Logistik vom Streik betroffen. Denn auch an den deutschen Flughäfen wurde gestreikt. Wie "Logistik heute" berichtet, sind vor allem die Flughäfen Frankfurt am Main, München und Leipzig/Halle betroffen.
Vor allem der Ausfall von Passagierflugzeugen hat Auswirkungen auf die Luftfracht. Denn durch den Ausfall von Passagierflügen fallen auch Beiladekapazitäten weg, die sogenannte Belly-Fracht. Und diese Kapazitäten sind alles andere als gering, machen sie doch rund die Hälfte des verfügbaren Laderaums im Luftverkehr aus.
Das führt zu stockenden Abfertigungen von Fracht und belastet somit sowohl das Personal bei der Abfertigung als auch die Infrastruktur. Das Personal der Luftfrachtabfertiger wird zwar nicht bestreikt, dennoch leiden sie unter der Mehrbelastung durch fehlende Kapazitäten. Denn es entstehen Abfertigungsblockaden und Staus, die die Abläufe von Luftfrachtabfertigungen aus dem Takt bringen.
Logistik durch Streiks beeinträchtigt
Beeinträchtigt sind dadurch vor allem systemkritische Liefer- und Wertschöpfungsketten. Denn über den Luftweg werden laut dem Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) vor allem zeiteilige und empfindliche Güter transportiert. Das können beispielsweise wichtige Maschinenersatzteile für Produktionsketten sein, aber auch temperaturempfindliche Pharmazeutika.
Ver.di fordert für die Beschäftigten an den Flughäfen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent sowie eine Begrenzung von Leiharbeit und eine bessere Personalausstattung. Die Arbeitgeberseite hat bisher kein Angebot vorgelegt.
Es bleibt abzuwarten, wie lange der Streik noch andauern wird und welche Auswirkungen er noch auf die Logistikbranche haben wird. Klar ist jedoch, dass er bereits jetzt für viele Unternehmen und Verbraucher spürbare Folgen hat.
Quelle: logistik heute