
Wie es bei der Fußball WM im Sommer in Brasilien für die deutsche Nationalmannschaft laufen wird, das weiß man heute noch nicht. In der Logistik ist Deutschland aber schon Spitze. Denn bei dem alle zwei Jahre von der Weltbank veröffentlichten Logistics Performance Index (LPI) belegt Deutschland unter 160 Ländern den ersten Platz und ist damit Logistik-Weltmeister.
Nach 2010 konnte die Bundesrepublik damit wieder einmal die Spitzenposition erreichen, nachdem man sich vor zwei Jahren mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben musste. Für die LPI Studie werden weltweit rund 6.000 Logistik-Unternehmen befragt, verschiedene Merkmale wie Leistungsfähigkeit der Infrastruktur, Zollabfertigung, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit fließen in die Bewertung mit ein.
Kompetenz und Leistungsqualität der Logistik-Manager ausschlaggebend
Es sind natürlich auch die Hauptkriterien wie die Qualität der Infrastruktur, eine einfache Zollabfertigung und Zuverlässigkeit bei der Leistung deutscher Logistik-Unternehmen, die Deutschland den Spitzenplatz im Ranking sichern. Laut Professor Alan McKinnon, Leiter des Departments Logistik der Kühne Logistics University Hamburg ist aber noch ein anderer Faktor für das gute Abschneiden der deutschen Logistik-Branche verantwortlich, und zwar die Kompetenz und Leistungsqualität der Logistik-Manager. Für McKinnon muss es daher eines der Ziele für die kommenden Jahre sein, weiterhin hochqualifizierte Hochschulabsolventen für die Logistik zu gewinnen. Für den Moment darf sich Deutschland über den Weltmeister-Titel freuen, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen wäre aber ein kapitaler Fehler.
Aus der LPI-Studie geht außerdem hervor, dass vor allem in den Ländern mit hohem Durchschnittseinkommen auch das Bewusstsein für grüne Logistik wächst. Es entsteht eine entsprechende Nachfrage für umweltfreundliche Logistik-Leistungen und -Lösungen. Genau das dürfte für die kommenden Jahre eine der größten und essentiellen Herausforderungen für die Logistik-Branche werden – und zwar weltweit.
