
Trotz einer beschleunigten Erholung des weltweiten Containerumschlags, wie vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung berichtet, verzeichneten europäische Häfen einen leichten Rückgang. Der Containerumschlag-Index des RWI und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) zeigt, dass der Wert im Juni auf 125,2 Punkte gestiegen ist, im Vergleich zu revidierten 123,2 Punkten im Vormonat, nach saisonbereinigten Angaben.
Die positiven Zahlen gehen hauptsächlich auf Häfen außerhalb Chinas und Europas zurück. Trotz des globalen Anstiegs bleibt der Containerumschlag in diesen Regionen immer noch deutlich niedriger als vor der Corona-Krise.
Containerumschlag-Index steigt global, während Europa leicht zurückbleibt
Die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und Deutschland wird durch den Nordrange-Index verfolgt. Dieser blieb im Juni mit 104,0 nahezu unverändert gegenüber dem revidierten Wert von 104,2 im Vormonat.
Experten sind sich einig, dass der weltweite Containerumschlag sich langsam von den Auswirkungen des Energiepreisschocks im letzten Jahr erholt. Dennoch bleibt Europa in Bezug auf den Containerumschlag hinter anderen Weltregionen zurück. Hier wirkte sich der Anstieg der Energiepreise und der damit einhergehende Kaufkraftverlust gravierender aus als in vielen anderen Teilen der Welt. Daher wird die Erholung voraussichtlich etwas länger dauern.
Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index basiert auf Daten aus 92 internationalen Häfen, die etwa 64 Prozent des weltweiten Containerumschlags ausmachen. Die aktuelle Schnellschätzung stützt sich auf Angaben von rund 67 Prozent dieser Häfen. Da der internationale Handel größtenteils per Seeschiff abgewickelt wird, ermöglichen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel und die weltwirtschaftliche Aktivität. Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index gilt daher als zuverlässiger Frühindikator für die Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren. Zudem ist er Teil der Statistiken zum Außenhandel im "Dashboard Deutschland" des Statistischen Bundesamtes.
Quelle: Verkehrsrundschau, RWI