Inmitten eines Rückgangs des Containerumschlags im Hamburger Hafen macht sich die Handelskammer stark für einen innovativen Schritt vorwärts: die Errichtung eines neuen, hochmodernen Containerterminals. Trotz eines theoretischen Jahresdurchsatzes von nahezu 13 Millionen Containern verzeichnet der Hafen derzeit eine deutliche Unterbeschäftigung mit nur etwa 8 Millionen umgeschlagenen Einheiten. Laut einer Untersuchung der Hamburg School of Business Administration, die von der Handelskammer in Auftrag gegeben wurde, hat der Hafen seit 2007 einen Umschlagsrückgang von beinahe 25% erlebt, während der deutsche Außenhandel parallel um 40% angestiegen ist.
Die Studie legt dar, dass Hamburg im globalen Handelsnetzwerk ins Hintertreffen geraten ist. Der Mangel an Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität der Hamburger Terminals im Vergleich zu anderen europäischen Häfen wird als Hauptursache gesehen. Währenddessen haben Häfen wie Antwerpen und Rotterdam durch den Bau technisch fortschrittlicherer Terminals ihre Position gestärkt.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schlägt die Handelskammer vor, auf der brachliegenden Fläche im südlichen Teil von Steinwerder einen neuen Terminal zu errichten. Dieser Schritt könnte nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens steigern, indem ein weiterer Betreiber hinzugezogen wird, sondern auch effizienter sein als die Modernisierung bestehender Anlagen.
Hamburg soll für Logistik interessant bleiben
Obwohl die Stadt Hamburg den Vorschlag nicht rundweg ablehnte, zeigt sie sich zurückhaltend, besonders hinsichtlich der Wertschöpfung, die ein neues Containerterminal mit sich bringen würde. Ein Planfeststellungsbeschluss für das vorgeschlagene Gebiet wird innerhalb dieses Jahres erwartet. Trotz der Zurückhaltung der Stadt steht die Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) der Idee eines verstärkten Wettbewerbs im Hafen offen gegenüber, was auf die Bedeutung hinweist, mehr Unternehmen in den Hafen zu locken und somit Hamburgs Position in der globalen Logistiklandschaft zu festigen.
Quelle: NDR