
Wenn tonnenschwere Container fast lautlos durch den Hamburger Hafen schweben, steckt dahinter mehr als nur moderne Technik – es ist ein Umdenken in der Logistik. Das Unternehmen C. Steinweg hat einen entscheidenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gemacht: Zum ersten Mal wird ein vollelektrischer Reachstacker in den täglichen Hafenbetrieb integriert. Ein mutiger Schritt, der nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
Verglichen mit seinen Diesel-betriebenen Vorgängern wirkt der neue Reachstacker fast futuristisch. Der elektrisch betriebene Koloss ist mit einer 422-kWh-Lithium-Ferrophosphat-Batterie (LFP) ausgestattet – eine Technologie, die ohne giftige Schwermetalle wie Kobalt oder Nickel auskommt. Dies macht die Batterie nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch langlebiger und wartungsärmer.
In einer mehrwöchigen Testphase konnte das Fahrzeug eindrucksvoll zeigen, dass es in puncto Leistung keine Kompromisse eingeht. Eine Akkuladung reicht für bis zu zehn Stunden intensiven Umschlags – ein Wert, der mit Dieselmaschinen mühelos mithalten kann. Die Einsparungen sprechen für sich: Bis zu 60 Prozent niedrigere Betriebskosten und eine jährliche CO₂-Reduktion von über 70 Tonnen. Zudem bedeutet weniger Lärm eine spürbare Entlastung für die Mitarbeiter, die tagtäglich mit den Maschinen arbeiten.
Doch der Wechsel zur Elektromobilität ist mehr als nur eine ökonomische Entscheidung. Thomas Friede, Betriebsleiter bei C. Steinweg, erklärt, dass diese emissionsfreie Lösung ein wichtiger Beitrag zu dein Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens leistet und gleichzeitig die Luftqualität verbessert sowie den Lärmpegel reduziert.
Dass die Einführung eines vollelektrischen Reachstackers kein spontaner Entschluss war, zeigt der lange Entscheidungsprozess. Gemeinsam mit der Firma Bittermann, die für Wartung und Instandhaltung auf dem Terminal verantwortlich ist, wurde die Umstellung sorgfältig geplant und getestet. Nach erfolgreichen Probemonaten fiel die Wahl schließlich auf den Sany SRSC45E5 – eine Maschine, die beweist, dass sich Nachhaltigkeit und Effizienz nicht ausschließen.
C. Steinweg setzt mit diesem Schritt ein starkes Signal für die gesamte Logistikbranche. Wo früher Dieselwolken den Himmel trübten, zeigt sich nun eine saubere Alternative. Die Weichen sind gestellt – und es scheint, als hätte die Zukunft der Hafenlogistik bereits begonnen.
Quelle: dispo.cc