
Die Welt der Logistik ist das schlagende Herz der globalen Wirtschaft. Sie bringt Waren ans Ziel, sorgt für reibungslose Abläufe und hält die Regale gefüllt. Doch damit das System rund läuft, sind klare Regeln und regelmäßige Kontrollen unerlässlich. Im Januar 2025 nahm das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) die Branche genau unter die Lupe – mit interessanten, aber auch alarmierenden Ergebnissen.
Im Rahmen der Schwerpunktkontrollen konzentrierten sich die Inspekteure auf drei zentrale Aspekte: Kabotagebestimmungen, Einhaltung der wöchentlichen Ruhezeiten und technische Unterwegskontrollen (TUK). Diese Maßnahmen sind keine Schikane, sondern essenziell für einen sicheren und fairen Wettbewerb auf Europas Straßen.
Die Zahlen sprechen für sich: Von 1.009 kontrollierten Fahrzeugen fielen 966 in den Bereich Kabotage, also die Durchführung inländischer Transporte durch ausländische Unternehmen. Dabei wurden 91 Verstöße festgestellt. Die Einhaltung der vorgeschriebenen Ruhezeiten, die für die Sicherheit von Fahrern und anderen Verkehrsteilnehmern unerlässlich sind, war ebenfalls ein Problem: In 134 Überprüfungen wurden vier Verstöße gegen die Ruhezeit-Regelungen registriert. Das mag auf den ersten Blick nach wenig klingen, doch jeder übermüdete Fahrer ist ein potenzielles Sicherheitsrisiko.
Auch technisch waren einige Lkw in einem besorgniserregenden Zustand: 103 Fahrzeuge wurden hinsichtlich Bremsen, Beleuchtung und Bereifung geprüft, wovon 35 Beanstandungen nach sich zogen. Besonders brisant: In zwei Fällen wurde eine Manipulation der AdBlue-Technik aufgedeckt – eine Praxis, die nicht nur gegen Umweltauflagen verstößt, sondern auch das Vertrauen in die gesamte Branche untergräbt.
Kontrollen wie diese sind kein Selbstzweck. Sie sorgen für fairen Wettbewerb, mehr Sicherheit auf den Straßen und eine nachhaltigere Logistik. Dass allein im Januar fast 90.000 Euro an Sicherheitsleistungen eingenommen wurden, zeigt, dass Verstöße nicht ohne Folgen bleiben. Gleichzeitig unterstreicht es die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen.
Das BALM plant, auch in Zukunft gezielt Kontrollaktionen durchzuführen. Besonders stark frequentierte Routen, Industrie- und Logistikzentren sowie Verkehrsknotenpunkte werden dabei im Fokus stehen. Denn eines ist klar: Nur wenn Regeln konsequent durchgesetzt werden, bleibt die Logistikbranche zukunftsfähig, sicher und wettbewerbsfähig.
Keine Schikane für Logistik
Die Ergebnisse der Kontrollen sind kein Grund zur Panik, aber ein deutlicher Hinweis darauf, dass noch Luft nach oben ist. Wer das Steuer der Branche fest in der Hand behalten will, kommt an strengen, aber fairen Maßnahmen nicht vorbei. Die nächsten Kontrollen werden zeigen, ob die Branche die richtigen Lehren gezogen hat – und ob der Motor der Logistik weiter rund läuft.
Quelle: Verkehrsrundschau