
Es ist die Zeit der Riesenfrachter. Nachdem vor wenigen Tagen bereits die Morten Maersk Halt am Jade Weser Port in Wilhelmshaven machte, ist am 12. Januar 2015 das weltgrößte Containerschiff, die CSCL Globe der chinesischen Reederei China Shipping, in Hamburg eingelaufen.
Auf das 400 Meter lange und 58,6 Meter breite Schiff können 19.100 Standardcontainer (TEU) geladen werden – zumindest in der Theorie. In der Praxis sieht es so aus, dass der voll beladene Containerriese nicht mehr in Hamburg einlaufen könnte. Der maximale Tiefgang, den die CSCL Globe bei voller Beladung erreicht, beträgt 16 Meter. In den Hamburger Hafen können Schiffe mit einem Tiefgang bis maximal 15,1 Metern einlaufen, und das auch nur bei Flut. Aus dem Hafen heraus geht es sogar nur mit bis zu 13,8 Metern Tiefgang.
Einlaufen wird zur logistischen Meisterleistung
Tidenunabhängig können Schiffe nur mit einem Tiefgang von bis zu 12,8 Metern die Unterelbe befahren – so wie aktuell die CSCL Globe, die nur rund die Hälfte der möglichen Fracht geladen hat. Und auch die Breite des Riesenfrachters kann zu einem Problem werden. Das Einlaufen dieser großen Schiffe, von denen es immer mehr gibt, wird zu einer Herausforderung für die Logistiker und gleicht einer logistischen Meisterleistung. Denn zum Be- und Entladen der Container auf die CSCL Globe bleibt wegen der Tide nur wenig Zeit. Innerhalb von 72 Stunden werden 8.000 Container be- und entladen.
Dieses Szenario macht deutlich, wie wichtig die Elbvertiefung und die Verbreiterung für den Hamburger Hafen wäre. Allerdings ist die Umsetzung sowohl rechtlich noch nicht final geklärt als auch aus Sicht von Umweltschützern heftig kritisiert.