
Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. hat im Januar ihre Mitglieder befragt. 156 Fachleute aus Industrie und Handel sowie Logistik-Dienstleister haben an der Umfrage teilgenommen. Aus den Umfrage-Ergebnissen ergeben sich die Kernthemen, die die Logistik-Branche im Jahr 2015 voraussichtlich bewegen werden. Schwerpunkt sind demnach neue Märkte im alten Europa sowie die Digitalisierung des Wirtschaftsbereichs Logistik.
Die Krise in der Ukraine und die damit einhergehende unsichere politische und wirtschaftliche Lage macht auch vor der Logistik nicht Halt. Denn laut der BVL-Umfrage gehen 57 Prozent der Teilnehmer davon aus, dass die Märkte Russlands und der GUS-Staaten an Bedeutung für die Logistik verlieren wird. Ähnlich sieht es mit den Krisenstaaten in Südeuropa aus. Die Hoffnungen der Logistiker ruhen daher vor allem auf dem heimischen Markt sowie in die Länder West- und Nordeuropas. Weniger Bedeutung wird den USA sowie den asiatischen und südamerikanischen Märkten zugemessen. Allerdings erwarten die Logistik-Fachleute, dass die Beziehungen zu den asiatischen und südamerikanischen Ländern stabil bleiben, Nordamerika wird sogar als Wachstumsmarkt angesehen.
Digitalisierung 2015 eines der wichtigsten Themen
Neben den Einschätzungen zu den Wirtschaftsbeziehungen ging es bei der Befragung der BVL auch um die wichtigsten Themen für die Logistik in 2015. Dort kristallisierte sich ganz klar das Thema Digitalisierung der Logistik und damit verbunden entsprechende IT-Projekte als prägend heraus – immerhin 31 Prozent der Befragten sehen es als eines der großen Logistik-Themen des Jahres an. Ebenfalls wichtige Themen sind demnach Compliance, Prozesse und Organisation sowie das Risikomanagement in der Lieferkette im Hinblick auf politische Umbrüche und sich verändernde Warenströme.
Für die BVL ist die Umfrage mit ihren Ergebnissen ein guter Einstieg in das neue Jahresthema „Eine Welt in Bewegung“. 2015 will man den Fokus auf die vielfältigen internationalen Verflechtungen sowie auf wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen richten, aber auch auf die Entwicklungen in der Informationstechnologie. Ebenfalls im Blickpunkt: Die immer eingeschränktere Prognosefähigkeit von Konjunkturindikatoren.
Bildquelle: www.bvl.de/thema/neue-wachstumsmaerkte